Dysphagien
Neurologische Schluckstörungen
Neurogene
Schluckstörungen
sind
durch
neurologische
Erkrankungen
bedingte
Schluckstörungen.
Sie
können
die
Nahrungsaufnahme
von
festen,
breiigen
und
flüssigen
Konsistenzen
betreffen,
aber
auch
das
Schlucken
von
Speichel kann erschwert oder sogar unmöglich sein.
Ursachen
Der
Schlaganfall
(Hirninfarkt/Hirnblutung)
ist
die
häufigste
Ursache
neurogener
Dysphagien.
Dabei
werden
durch
Gefäßverschlüsse
oder
raumfordernde
Blutungen
bestimmte
Hirnbereiche
nicht
mehr
ausreichend
mit
Blut
und
Sauerstoff
versorgt.
Das
Ergebnis
ist
eine
Zerstörung
von Gehirngewebe.
Am
häufigsten
kommt
es
zu
Dysphagien
bei
Hirnstamminfarkten,
aber
auch
Infarkte/
Blutungen
des
Großhirns
können
zu
Dysphagien
führen.
Ursächlich
verantwortlich
für
Schluckstörungen
können
auch
Schädel-Hirntraumen,
Tumorerkrankungen,
Multiple
Sklerose, Morbus Parkinson etc. sein.
Eine
Schluckstörung
kann
jedoch
auch
altersbedingt
auftreten.
Durch
altersbedingte
Abbauprozesse
kommt
es
zu
einer
Verminderung
der
Muskelkraft
und
-
spannung
sowie
zum
Abbau
nervaler
Strukturen.
Eine
Folge
wäre
beispielsweise
eine
verzögert
ausgelöste
und/
oder abgeschwächte Schluckreaktion.
Schluckstörungen
im
Säuglings-
und
Kindesalter
treten
häufig
bei
frühkindlichen
Hirnschädigungen
oder
bei
bestimmten
charakteristischen
Syndromen
wie
z.
B.
Morbus Down auf.
Was passiert vor und während des
Schluckvorgangs?
Gesunde
Menschen
schlucken
600
bis
2000
mal
pro
Tag
(Speichel
und
Nahrung)
und
tun
dies
meist
unbewusst.
Der
Schluckvorgang
selbst
hat
einen
äußerst
komplexen
Ablauf.
Eine
Vielzahl
von
Nerven
und
Muskeln
sind
daran
beteiligt.
Wir
nehmen
einen
Bissen
oder
Schluck
in
den
Mund
und
verschließen
unsere
Lippen,
damit
die
Nahrung
nicht
entweichen
kann.
Beim
Kauen
schieben
wir
die
Zunge
sowie
den
Unterkiefer
nach
rechts
und
links
und
zerkleinern
so
die
Nahrung.
Das
Schluckgut
wird
mit
Speichel
zu
einem
„Ball“
(Bolus)
geformt
und
gleitfähig
gemacht.
Durch
die
Bewegung
der
Zunge
nach
hinten
oben
wird
der
geformte
Bolus
in
Richtung
Rachen
transportiert.
Dabei
hebt
sich
das
Gaumensegel
und
verhindert
so
den
Eintritt
der
Nahrung
in
den
Nasenraum.
Durch
die
Berührung
des
Zungenrückens
mit
den
vorderen
Gaumenbögen
wird
der
Schluckreflex
ausgelöst.
Der
Kehldeckel
verschließt
den
Kehlkopf,
die
Stimmbänder
und
Taschenfalten
verschließen
die
Luftröhre
und
schützen
uns
vor
Verschlucken
und
dem
Eintritt
der
Nahrung
in
die
Lungen.
Die
Schnürwellen
der
Rachenmuskulatur
transportieren
gleichzeitig
den
Bolus
weiter
zum
Eingang
der
Speiseröhre.
Von
hier
aus
gelangt die Nahrung in den Magen.
Wenn
nun
eine
dieser
Funktionen
durch
eine
Schädigung
oder
Erkrankung
ausfällt,
kann
dieser
Ablauf
empfindlich
gestört
werden.
Die
Patient*innen
verschlucken
sich,
husten,
erbrechen,
ringen
nach
Luft.
Dies
kann
während,
aber auch nach dem Essen auftreten.
Schluckstörungen,
die
mit
häufiger
Aspiration,
also
dem
Nahrungs-
und/oder
Speicheleintritt
in
die
Lunge
einhergehen,
können
ernste
Störungen,
wie
beispielsweise
eine
schwere
Lungenentzündungen
hervorrufen.
Ein
Anzeichen
für
Aspiration
kann
eine
„feucht“
/
„gurgelnd“
/
„verschleimt“
klingende
Stimme
sein.
Logopädische Therapie
Die
logopädische
Therapie
sollte
bei
neurogenen
Schluckstörungen
immer
zum
frühestmöglichen
Zeitpunkt
einsetzen.
Nach
medizinischer
Abklärung
wird
eine
detaillierte
logopädische
Diagnostik
durchgeführt.
Daraufhin
erfolgt
eine
individuell
auf
den/die
Patient*in
und die jeweilige Symptomatik abgestimmte Therapie.
Bei
der
kausalen
Therapie
wird
entsprechend
der
Störungsursache
und
des
Befundes
die
Verbesserung
der
neuromuskulären
Funktionen
angestrebt.
Im
Idealfall
kann
daraufhin
auf
spezielle
Schlucktechniken
verzichtet
werden.
Kompensatorische
Therapieverfahren
umfassen
Strategien,
die
den
Schluckvorgang
erleichtern,
ohne
die
ursächliche Störung zu beheben.
Die
Angehörigeninformation
und
-beratung
spielt
in
der
Dysphagie-Therapie
immer
eine
wichtige
Rolle.
Es
gibt
einige
hilfreiche
Hinweise,
wie
Sie
als
Betroffene*r
oder
Angehörige*r
auf
Schwierigkeiten
bei
der
Nahrungsaufnahme
Einfluss
nehmen
können
bzw.
wie
Sie sich in Notfällen richtig verhalten sollten.